Straßen- und Eisenbahnindustrie

Messung der Schienenwelligkeit

Welligkeiten im Bereich der Fahrfläche entstehen während der Produktion hauptsächlich durch den erforderlichen Richtvorgang. Im späteren Einsatz führt dieses u.a. zu erhöhten Fahrgeräuschen und erfordert eine Nacharbeit der Schiene durch Schleifen. Neben hohen Kosten führt dieses Schleifen auch zu einem Abtragen der gehärteten Bereiche im Schienenkopf. Die Welligkeit wird nach der Norm durch Auflegen eines Stahllineals mit festgelegter Länge (z. B. 3 m) und Ermitteln der minimalen und maximalen Abweichungen mittels Fühlerlehre bestimmt. Neben den langen Prüfzeiten ist dieses Messver­fahren nicht absolut unabhängig vom Prüfer und bietet nur begrenzt die Möglichkeit einer Dokumentation in Form eines Prüfprotokolls.

Seit vielen Jahren ist daher bei einem großen Schienenhersteller eine berührungslose Messanlage im Einsatz. Mittels 4 Lasersensoren wird die Fahrfläche online während der Produktion berührungslos erfasst. In einem leistungsfähigen Rechner wird per Software durch Fourier-Transformation die Amplitude und die Wellenlänge der Oberflächenwelligkeit ermittelt. Mit Hilfe eines in der Software erzeugten Lineals werden die Min.- und Max.-Werte analog zu der manuellen Messung ermittelt.

Vergleichsmessungen über einen längeren Zeitraum haben gezeigt, daß max. Abweichungen von 0,05 mm zwischen beiden Messungen auftreten. Zusätzlich wird seit kurzem die Schienenebenheit 90° zur Fahrfläche erfaßt. Das Messsystem ist von den namhaften Eisenbahngesellschaften überprüft und zugelassen worden. Inzwischen wurde die Produktion eines weiteren Schienenherstellers mit diesem Messsystem ausgerüstet.